
Juicy Fields – Geld machen mit Investitionen in medizinischen Cannabis. Dies versprach die gleichnamige Unternehmung, die ihren Sitz zunächst in Berlin, später in Amsterdam hatte. Es wurden sagenhafte Renditen versprochen. Die Anleger fürchten nun um Ihre Investitionen.
Staatsanwaltschaft Berlin führt Verfahren und veranlasste Hausdurchsuchungen
Wie die Staatsanwaltschaft Berlin am 17. August 2022 mitteilte, liess sie Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit Juicy Fields durchführen. Das Strafverfahren richtet sich gemäss der Pressemitteilung aktuell gegen 12 Personen.
Zuvor hatte bereits am 20. Juli 2022 die deutsche BaFin vor Juicy Fields gewarnt und der Juicy Fields B.V. mit Sitz in Amsterdam verboten, ihre „Anlageprodukte“ anzubieten.
Derweil ist die Webseite juicifields.io nach wie vor online. Die Geschädigten haben jedoch keinen Zugriff mehr auf ihre „Anlagekonten“. Auf der Webseite wird die Geschichte verbreitet, es handle sich nicht um eine Betrugsmasche, sondern um einen unternehmensinternen Machtkampf, der dazu geführt habe, dass den Anlegern keinen Zugriff mehr auf ihre Vermögenswerte gewährt werde.
Was ist davon zu halten?

Juicy Fields zeigt nach unserer Einschätzung alle Anzeichen eines typischen Anlagebetrugs oder Ponzy Shemes, wobei der genaue modus operandi durch die laufenden Strafverfahren zu klären sein wird.
Aktuell gehen wir von folgender These aus: Den Geschädigten wurde anhand einer auf den ersten Blick plausiblen Geschichte (Startup im Bereich medizinischer Cannabis) vorgegaukelt, es gebe eine lukrative Investitionsmöglichkeit. Die zu erzielenden Renditen hängen vom investierten Betrag ab und von der Anlagedauer. Die Geschädigten werden dazu verleitet, möglichst lange anzulegen. Anlagen sind schon ab 50 Euro möglich, was unterhalb der „Spontankaufschwelle“ liegt. Es werden fiktive Renditen ausgezahlt, um Vertrauen aufzubauen und die Illusion möglichst lange aufrecht zu erhalten. Das Geld der Geschädigten wird in Tat und Wahrheit jedoch nie investiert. Es dürfte keine Hanfpflanzen gegeben haben oder nur in sehr geringem Umfang. Die Gelder werden versteckt und zum Teil für die Auszahlung fiktiver Renditen verwendet. Hier wird offenbar noch versucht, mit einer Geschichte (interner Machtkampf) zu verwirren und die Leute von einer Strafanzeige abzuhalten.
Ähnliche Modelle gab es in der Vergangenheit schon zuhauf. Prominente Beispiele:
Anlagebetrug von Ulrich Engler von 2004 bis 2007
Anlagebetrug von Dieter Beering (bis 2004)
Betrugsschema von Charles Ponzy (um 1920)
Bis zur rechtskräftigen Verurteilung der Beschuldigten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
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